Der Südwesten hat die Nase vorn
Die Landesanstalt für Kommunikation macht es amtlich. Die Zahlen des Digitalisierungsberichts liegen vor und daraus wird ersichtlich, dass der Südwesten des Landes im Gesamtdeutschen Vergleich an der Spitze steht.
Insbesondere beim Kabelanschluss schnellen die Zahlen für digitales Fernsehen ordentlich in die Höhe. Hatten im Jahr 2008 erst 21,6 Prozent der angeschlossenen Haushalte Baden-Württembergs den digitalen Kabelanschluss genutzt, so waren es in diesem Jahr schon 36,1 Prozent.
Digital-TV via Satellit, nach der Abschaltung des analogen Satelliten, hat ebenfalls eine Spitzenposition eingenommen, die sich bei den künftig steigenden Digitalangeboten auch im Kabelnetzbereich abzeichnen wird. Nur DVB-T spielt, mit einem Anteil von nur 6,2 Prozent, in Baden-Württemberg kaum eine Rolle.
Vielleicht liegt es aber auch an den vielen lokalen und regionalen Fernsehsendern, die Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen an die Spitze katapultierten. Immerhin 24 Sender sorgen für eine enorme Vielfalt bei der Berichterstattung, im Vergleich zum Jahr 2000 rund ein Drittel mehr!
Dennoch ist auch die Wirtschaftskrise deutlich spürbar. Das lässt sich nicht unbedingt an der Anzahl der Haushalte am Kabelnetz ausmachen, doch die Fernsehsender in den Südwestlichen Gefilden Deutschlands durchleben schwere Zeiten. Ihren Aufwänden von 14,9 Millionen Euro standen zumindest 2008 nur 12,9 Millionen Euro entgegen. Allerdings werden die Verbreitungskosten der Regionalsender via Satellit und Kabel von der Landesanstalt für Kommunikation mit 1,7 Millionen Euro gefördert.
Besser sah es bei den Radiosendern zwischen Bodensee und Odenwald aus. Sie schrieben mit einem Kostendeckungsgrad von 120 Prozent auch in Krisenzeiten ordentlich schwarze Zahlen.